Das Flughafengelände

Das Gelände des Flughafens Essen/Mülheim befindet sich auf der südlichen Stadtgrenze der beiden Städte parallel zur Autobahn A52 in relativ dünn besiedeltem Gebiet. Bei einer Fläche von 141 Hektar (entspricht rund 250 Fußballfeldern) sind nur 1/10 mit Landebahn und Rollwegen asphaltiert. Der große Rest dient als Sicherheitsfläche und ist Landschaftsschutzgebiet.

Dank der Einzäunung des riesigen Areals konnte sich über die Jahre eine Tier- und Pflanzenwelt halten, die für die Industrieregion einzigartig ist. So wird klar, dass die mehr als 80-jährige Nutzung des Geländes als Flughafen die Betonierung und Versiegelung der wertvollen Freifläche eher verhindert hat.

Neben seltener Flora und Fauna bietet das ausgedehnte Areal eine wichtige klimatische Funktion als Frischluftschneise für die benachbarten Großstädte. Klimagutachten zeigen, dass von hier ein wichtiger Kaltluftaustausch für das durch Smog und Ozon belastete Stadtklima erfolgt. Das auf dem Gelände noch auf natürliche Weise versickernde Regenwasser reguliert den Grundwasserspiegel.


Die weitere Nutzung des Geländes als Flughafen ist der beste Kompromiss zwischen Erhalt von Umweltqualität und wirtschaftlicher Nutzung. Angesichts der Anstrengungen zur ergänzenden Nutzung als interkommunales Gewerbegebiet und Flughafen ergibt sich ein wechselseitiger Nutzen sowie Standortvorteil.

Jede andere Nutzung wäre für die Umwelt ein Schaden und zugleich wirtschaftlich wie ökologisch unvernünftig.

Die Ökologie

Die Weitläufigkeit der Fläche lässt ein ungestörtes Nebeneinander von Ökologie und Luftfahrt zu. Mit Recht lässt sich sagen, dass der Flugverkehr über die Jahrzehnte sogar ein Garant für den Erhalt der Ökologie an diesem Ort war. Die zahlreichen Spaziergänger, die an Wochenenden auf den Wanderwegen um den Flugplatz zu sehen sind, zeigen, dass das Gebiet als beliebtes Naherholungsgebiet genutzt wird. Viele kommen auch gerade wegen der Attraktion der Fliegerei.

Ein Panoramafoto vom Flughafen Essen/Mülheim

Besonders das südliche Gelände bietet Wander- und Radfahrwege bis zur Ruhr hinunter. Ungestört vom Flugbetrieb lassen sich auf dem umzäunten Gelände seltene Tier- und Pflanzenarten beobachten. Teile des Geländes sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Hier finden sich noch bedrohte Arten wie Kiebitze, Feldlerchen, Goldammer (Vogel des Jahres 97, 98 u. 99) und viele Schmetterlingsarten sowie Greifvögel, Feldhasen und Wild.




Ein entscheidender Umweltfaktor jeder Verkehrsentwicklung ist der "Flächenverbrauch". Ein Verkehrsmittel wie das Flugzeug, das für seine Verkehrswege keinerlei Fläche verbraucht oder Landschaft zerschneidet, ist deshalb das umweltverträglichere Verkehrsmittel.

Die Flughafenwiese neben der Rollbahn wird gemäht und das Heu zu Ballen gerollt


Zwei Kilometer Schiene oder Straße führen nirgendwo hin, zwei Kilometer Startbahn jedoch in die ganze Welt.

Vorurteile beseitigen

Für viele ist der Flughafen seit seiner Entstehung ein Zankapfel. Für die einen ist das Fliegen Faszination und Lebenstraum, für die anderen eine ungeliebte und lärmende Art der Fortbewegung für Gutbetuchte. Dabei nutzen wir heute alle die Fliegerei, ob in direkter Form bei der Urlaubsreise oder in indirekter Form über zahllose Wirtschaftsprozesse.

Lärmbelastung

Tatsache ist, dass der Flughafen Essen/Mülheim an diesem Ort schon seit 1925 existiert. Wer sich hier sein Haus gebaut hat, hat den Flughafen akzeptiert, vielleicht sogar bewusst das landschaftliche Umfeld gesucht.


Der Flugplatz 1929.
Seit jeher Anziehungspunkt
und Besucher-Attraktion.



Die völlige Aufgabe des Flughafens und eine Nutzung als Gewerbegebiet wird aufgrund der zu erwartenden Umweltbelastungen durch Verkehr von den meisten Anwohnern als bedrohlicher empfunden als die Weiternutzung des Flughafens. Wie mehrere Meinungsumfragen gezeigt haben, sind mehr als 3/4 der Bevölkerung für den Flughafen Essen/Mülheim.

Ohnehin gilt, dass die heutigen Flugzeuge durch technische Fortschritte in Aerodynamik und Triebwerksbau wesentlich leiser geworden sind. Start und Landung z.B. eines modernen Ambulanzjets rufen schon lange keine Proteste mehr hervor.

Mit hohem Kostenaufwand sind in den letzten Jahren an zahllosen Flugzeugen Maßnahmen zur Lärmminderung erfolgt. (Leisere Propeller, neue Auspuffsysteme usw.). Schulflugzeuge ohne erhöhtes Lärmschutzzeugnis werden zukünftig nur noch in ländlichen Bereichen fliegen. Die Einrichtung eines GPS-Anflugverfahrens könnte noch einmal zur Lärmminderung beitragen, da die landenden Flugzeuge dann noch kürzer mit geringer Triebwerksleistung anfliegen können. Platzrunden würden vermieden.



    Abgasausstoß von Flugzeugen

    Zielscheibe der Flughafenkritik sind immer wieder Energieverbrauch und Abgasausstoß von Flugzeugen. Tatsache ist, dass ein Propellerflugzeug mit seinem Benzinmotor keine anderen Abgase ausstößt als ein Auto. Eine kerosinbetriebene Flugzeugturbine erzeugt keine wesentlich anderen Abgase als ein Dieselmotor. Aus den Kindertagen der Fliegerei hält sich beharrlich das Vorurteil, ein Verkehrsflugzeug verbrauche pro Stunde so viel Treibstoff wie 500 Autos. Wenn dies früher so war, so kann man heute sagen: bei diesem Verbrauch vollbringt es auch die 500-fache Transportleistung, d.h. es befördert die 50-fache Last und legt dabei die 10-fache Strecke zurück.

    Das Maß der Transportleistung ist deshalb der "Verbrauch pro Passagier". Mit 3 Litern auf 100 km kann ein modernes Flugzeug heute mit jedem sparsamen Auto mithalten. Der Zeitgewinn wird damit zu einem willkommenen Nebeneffekt, der nicht einmal zusätzliche Energie kostet.

    Trotz der geringer gewordenen Umweltbelastung kämpft die Fliegerei mit Nachdruck weiter gegen Abgasbelastungen. Gerade in größeren Höhen schädigen Stickoxyde die Ozonschicht. Dies betrifft aber ausschließlich die transkontinentalen Langstrecken- und Urlaubsflüge (die wir alle nutzen). Die von Essen/Mülheim ausgehenden Flüge fallen nicht in diese Kategorie.

    Der gesamte Abgasausstoß am Flughafen Essen/Mülheim bewegt sich in einer Größenordnung, als wenn in den beiden Städten rund 15 Autos mehr fahren würden.



Die technischen Probleme sind lösbar. Das Umfeld profitiert.

Die Region stärken

Nach dem Sterben der Kohle und Stahlindustrien in der Region vollzieht das Ruhrgebiet einen erfolgreichen Strukturwandel zu einer modernen High-Tech- und Dienstleistungsgesellschaft. Mit Arbeitsplätzen auf hohem Ausbildungs- und Spezialisierungsniveau muss die Region und der Flughafen mit vorhandenen und neu anzusiedelnden Spezialbetrieben auf den internationalen Märkten und in einem wachsenden Europa konkurrieren. International geht dies auf dem hohen deutschen Preis- und Lohnniveau nur dann, wenn die regionalen Standortvorteile konsequent genutzt werden. Neben dem guten Arbeitsmarkt-Potential gehört hierzu auch eine funktionierende und flexible Infrastruktur.

Eine Land-Karte zeigt, welche Städte Europas in 1 oder 2 Stunden von Mülheim aus per Flugzeug erreichbar  sind

Der Flughafen ist ein wichtiges Infrastruktur-Element und harter Standortfaktor.In einer Zeit, in der auf den Straßen immer weniger geht, werden Schnelligkeit und Flexibilität für manche Firmen zur Überlebensfrage. Als Business-Airport steht Essen/Mülheim vor allem im Dienste des hochwertigen Verkehrs und der Firmenlogistik.

 

Einblick in die Kommandozentrale des Towers

Die regionale Luftverkehrsstruktur benötigt den Flughafen Essen/Mülheim. Der Ausbau der Regionalflughäfen Dortmund und Mönchengladbach hat gezeigt, dass ein Bedarf für den kleinen und mittleren Geschäftsreiseverkehr besteht. Dabei ist die Lage und Erreichbarkeit der Plätze am Rande des Ruhrgebiets deutlich schlechter als die Essen/Mülheims. Auch Infrastruktur und Verkehrsanbindung geben dem Platz im Zentrum der Region die besseren Chancen. Von hier aus sind fast alle europäischen Wirtschaftszentren in ein bis zwei Flugstunden erreichbar. Der kleine und mittlere Geschäftsverkehr hat das Potential, sich wirtschaftlich zu tragen. Sonst hätte er sich nicht in Essen/Mülheim trotz aller Widrigkeiten der letzten Jahre halten können.

Essen ist eine überregionale Dienstleistungsmetropole. Sie ist internationale Einkaufs- und Messestadt. Viele Unternehmen haben ihren Sitz oder ihre Hauptverwaltung hier. Mülheim an der Ruhr, die grüne Lunge im Revier, ist Standort bedeutender Firmen, hat einen hohen Freizeitwert und gilt zu Recht als die sympathische Stadt an der Ruhr. Auch Oberhausen und Duisburg gewinnen z.B. durch das CentrO und große Einkaufszentren zunehmend an Bedeutung. Zusätzlich deckt Essen/Mülheim im Einzugsbereich das westliche Ruhrgebiet, den Niederrhein und das Bergische Land ab.

 

 

Eine Citation 525

Für Mülheim an der Ruhr zählen nicht nur die Arbeitsplätze, die der Flughafen selbst hat, sondern auch die, die an ihm hängen. Neue wissenschaftliche Untersuchungen über die volkswirtschaftliche Wirkung kleiner Flughäfen unterhalb der Regionalflughäfen haben gezeigt, dass jeder Arbeitsplatz an diesen Plätzen 1,5 Arbeitsplätze außerhalb sichert. D.h., die 220 flughafenbezogenen Arbeitsplätze sichern insgesamt 330 zusätzliche Arbeitsplätze.

Ein Bild vom Flugtag

Am Flugtag zieht es regelmäßig tausende Besucher zum Flughafen.

Ein Blimp vor der Luftschiffwerft in Essen/Mülheim

Als Strukturelement hat der Flughafen Essen/Mülheim eine wirtschaftsfördernde Funktion für die Städte Essen und Mülheim. Er ist ein Standortkapital, das nicht leichtfertig verspielt werden darf. Woran es in der Region zur Schaffung von Arbeitsplätzen mangelt, sind nicht Gewerbeflächen sondern Wachstumsbranchen. Eine Gewerbefläche, die nur Arbeitsplätze von anderer Stelle verlagert, bringt für die Region nichts. Benötigt werden Wirtschaftsbereiche, die aus sich selbst heraus Arbeitsplatzpotential besitzen.

Flughafentypisch sind dabei: Versorgungs-, Entwicklungs- und Werftbetriebe, Trainings- und Simulationszentren, Avionik-, Gastronomie-, Hotel-, Transport- und Dienstleistungsunternehmen.

Mit dem Business-Airport gewinnt die Region auf den internationalen Märkten und in einem neuen Europa

Daten/Fakten

 

 






1919 erste Flüge, seit 1925 Verkehrsflughafen. Geographische Lage: 51°24'13''Nord, 06°56'17''Ost, acht km südwestlich von Essen, fünf km südöstlich von Mülheim an der Ruhr, parallel zur Autobahn A52.





Mit 141 Hektar eine der größten Freiflächen des Ruhrgebiets, etwa so groß wie 250 Fußballfelder.





Landebahnlänge 1500 Meter, Breite 45 Meter. 90% der Gesamtfläche sind (und bleiben) unberührte Grasfläche und dienen als Sicherheitszonen.





Die Flughafengesellschaft wird zu je einem Drittel getragen vom Land NRW, von der Stadt Essen und von der Stadt Mülheim an der Ruhr.





54.000 Flugbewegungen im Jahr 2000 und 40.000 im Jahr 2005 (d.h. 27.000/20.000 Flüge mit jeweils Start und Landung).





Flugzeuge bis 14 t Gewicht (DO 328) und 32 Passagieren können hier starten und landen. Daran soll sich auch nichts ändern.





Die Firmen am Flughafen erbringen jährlich zwischen ca. 2 Millionen € Steueraufkommen.






Die Mehrheit der Essener und Mülheimer Bürgerinnen und Bürger ist nach Meinungsumfragen mit über 70% für den Flughafen.





Die Fläche des Flughafens ist zum überwiegenden Teil Landschaftsschutzgebiet, natürliches Regen-Versickerungsgebiet und Frischluftschneise für die angrenzenden Großstädte.





Die parallel zum Flughafen verlaufende Autobahn A52 produziert an 2 Tagen soviel Abgase wie der Flughafen im ganzen Jahr.





Ein in 150 m Überflughöhe gemessenes modernes Düsenflugzeug für den Geschäftsreiseverkehr hat einen geringeren Lärmpegelwert als ein vorbeifahrender LKW.





Für die meisten Stadtbewohner tritt Fluglärm weit hinter anderen Lärmquellen wie z. B. an Hauptverkehrsstraßen und Bahnlinien zurück.




Der Flughafen erhält als Element der Verkehrs-Infrastruktur von der Gesellschaftern Land NRW, Stadt Essen und Stadt Mülheim jeweils einen jährlichen Betriebskosten-Zuschuß von 100.000 - 150.000 €.






Diesen Kosten stehen z. Z. Gewerbesteuer-Einnahmen von rund 2 Millionen € pro Jahr gegenüber. Zusätzlich entsteht noch einmal die gleiche Summe an Lohn- und Einkommenssteuer der dort Beschäftigten.

Fragen und Antworten

Was ist der Unterschied zwischen Essen/Mülheim und einem Großflughafen?


Großflughäfen fertigen den Verkehr der Großraum-Jets mit einem Gewicht ab ca. 70 Tonnen ab. Essen/Mülheim soll die kleineren Propeller- und Strahlflugzeuge bis ca. 14 Tonnen aufnehmen und als Ergänzung dienen.

Braucht das westliche Ruhrgebiet überhaupt diesen Flughafen?


Ja. Weil der Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet sonst im internationalen Wettbewerb nicht mithalten kann.

Bringt ein GPS-Anflugverfahren nicht zusätzliche Belastungen?


Nein, im Gegenteil. Das System führt zu einem präziseren Anflug mit weniger Triebwerksleistung und weniger Lärmbelastung im direkten Umfeld.

Zerstören wir nicht das Ökosystem durch den Flughafen Essen/Mülheim?


Nein. Der überwiegende Teil der Flughafenfläche ist als Sicherheitsfläche weitgehend ungenutzt und bleibt weiterhin unberührt. 80 Jahre Flughafen haben erst sichergestellt, dass die Fläche in dieser Form existiert.

Gehen nicht vom Flughafen starke Umweltbelastungen aus?


Lärmemissionen haben sich in den letzten Jahren durch den technischen Fortschritt stark reduziert. Die Abgasemissionen von Flugzeugmotoren sind in der Zusammensetzung die gleichen wie beim Kfz-Verkehr, in der Menge jedoch wesentlich geringer als auf den den Flughafen Essen/Mülheim umgebenden Straßen. Die große Freifläche erfüllt eine wichtige Frischluftfunktion.

Was ist eigentlich ein ILS (Instrumenten-Landesystem)/GPS-Anflugverfahren?


Ein GPS-Anflugverfahren ist ein Instrumentenanflugverfahren, welches Flugzeuge bei schlechtem Wetter satellitengestützt zur Landebahn führt. Dieses Verfahren ist für Essen/Mülheim geplant. Es erfordert im Gegensatz zum ILS keine Investitionen. Vorteil gegenüber dem Sichtflugverfahren ist, dass die notwendigen Sichtminima vermindert werden, so dass Anflüge auch bei schlechteren Wettersituationen möglich sind.

Wie denkt die Wirtschaft über den Flughafen?


"Die Zukunft der Wirtschaft in der Region hängt auch davon ab, gemeinsame Wege für den Flughafen Essen/Mülheim an der Ruhr zu finden. Dieser Flughafen ist ein innovativer Investitionsfaktor, der der Wirtschaft auch zukünftig Aufschub verleihen wird. Die bereits vorhandene Infrastruktur kann Arbeitsplätze sichern und neue schaffen."

    Heinz Lison,
    Vorstandsvorsitzender des Unternehmerverbandes Ruhr-Niederrhein e.V.


Als prominemter Vertreter der lokalen Wirtschaft hat sich Prof. Dr. Eckhard Rohkamm für die Firma ThyssenKrupp mit einem Schreiben an die Oberbürgermeister der Städte Essen und Mülheim, Dr. Wolfgang Reiniger und Dr. Jens Baganz, sowie an den Ministerpräsidenten des Landes NRW, Wolfgang Clement, gewandt und die Wichtigkeit des Flughafens für die Infrastruktur und Wirtschaft der Region dargelegt.
Prof. Dr. Eckhard Rohkamm,
Mitglied des Vorstandes der ThyssenKrupp AG.

Die W A Z - Umfrage

Im Juli 2003 hatte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung über einen Zeitraum von 2 Wochen im Internet unter "www.waz.de" im "Lokalbereich Essen" ein Meinungsforum sowie eine Abstimmungsseite eingerichtet, auf der die Bürger pro oder contra Flughafen Essen/Mülheim abstimmen konnten.

Hier das Abstimmungsergebnis:

Bild mit dem Ergebnis der Meinunsumfrage der WAZ vom Juli 2003


Angesichts der eher zurückhaltenden Berichterstattung der WAZ zum Thema Flughafen Essen/Mülheim überrascht die Eindeutigkeit des Ergebnisses mit 80,8 % pro und nur 19,2 % contra Stimmen. Es liegt damit auf der gleichen Linie wie die von uns durchgeführte Umfrage.

Fast noch aufschlussreicher ist die absolute Zahl der abgegebenen Stimmen. Nach rund zwei

Wochen Laufzeit der Umfrage haben

349 Personen mitgestimmt. Angesichts der Zahl der "waz.de" Leser eine auffällig geringe Beteiligung mit

282 zu 67 Stimmen. Es ist zu vermuten, dass hiervon auch noch viele aus dem direkten Umfeld des Flughafens kommen und ihre persönliche negative oder positive Haltung zum Ausdruck bringen.

Die große Mehrheit der Essener und Mülheimer jedenfalls stimmte nicht mit. Sie stehen dem Thema eher gleichgültig gegenüber. Das heißt aber auch, sie fühlen sich durch die kleinen und mittelgroßen Flugzeuge aus Essen/Mülheim nicht gestört. Das Argument der Flugplatzgegner vom Lärmterror scheint eher ungehört zu verpuffen und die

67 Stimmen gegen das Flugfeld repräsentieren nicht einmal die Gruppe der unmittelbaren Anwohner. Fragt man diese, so fühlen sie sich durch die Geräuschentwicklung relativ wenig gestört. Sorgen bereitet ihnen eher die mögliche Entwicklung nach einer Schließung des Flugplatzes mit all seinen negativen Auswirkungen auf das Umfeld (Betonierung, Verkehr). Man hat sich mit dem Status quo arrangiert und sieht ihn als das geringere Übel, zudem moderne Flugzeuge leiser geworden sind.

In der heutigen Wirtschaftslage sieht die Mehrheit in der Entwicklung eines mittelgroßen Geschäftsflughafens eine größere Zukunftschance für die Region als in einem weiteren Gewerbegebiet. Die Politik muss die geänderten Verhältnisse zur Kenntnis nehmen.

Wie geht's weiter ?
Die Rechtslage / Status Quo :

Die aktuelle Rechtslage gemäß Urteil des Verwaltungsgerichts Münster in 1. und 2. Instanz sowie die Ergebnisse der Rechtsgutachten, geben dem Flugbetrieb in Essen/Mülheim Bestandsschutz bis mindestens 2034.

Die in den Stadträten in Essen und Mülheim gefassten Beschlüsse zur Schließung sind daher rechtlich nicht mehr umsetzbar. Pläne zur vollständigen Umnutzung des Flughafengeländes sind daher nicht zu realisieren. Die Umnutzung eines kleinen Teils des Flughafengeländes nimmt diesen Tatbestand auf und bietet den beiden Städten die Möglichkeit, ein interkommunales Gewerbegebiet am Flughafen zu entwickeln.

Eine Dornier 328 vom dem Flughafengebäude

Sinnvolle Nutzung für Wirtschaft und Ökologie

Die ASU ist die Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer und setzt sich vor dem Hintergrund des Düsenflugverbotes am Flughafens Essen/Mülheim aus verkehrs-, struktur- und wirtschaftspolitischen Gründen für den kleinen Düsenverkehr am Flughafen Essen/Mülheim ein.

Dahinter stehen neben ca. 6000 mittelständischen Unternehmern, Haltern von Flugzeugen, am Platz ansässige und andere Firmen aus ganz Deutschland.

Ziel ist es, den Flughafen Essen/Mülheim als einmaliges Standortpotential für den Luftverkehr des zentralen Ruhrgebietes zu erhalten und diesen erstklassigen Flughafenstandort mit seiner konkurrenzlosen Lage mit in den Strukturwandel des Ruhrgebietes einzubinden.

Essen als Sitz großer Konzerne, Messe- und Kongressstandort hat großen Bedarf für diese gezielte und beschränkte Nutzungserweiterung am Flughafen Essen/Mülheim, ohne die Notwendigkeit eines Ausbaus.

Der vor vielen Jahren von dem Gesellschafter Stadt Essen - nicht zuletzt unter dem Druck einiger Essener Wirtschaftsführer - politisch beschlossene Ausstieg hatte Gründe, die heute nicht mehr gültig sind. Es gibt zwar in Essen zur Zeit keine neuen Beschlüsse, jedoch sollte die Diskussion in Wirtschafts- und politischen Kreisen auf die Entwicklung des Flughafens Essen/Mülheim positiv ausgerichtet sein. Wir fordern, dass sich neue Beschlusslagen pro Flughafen Essen/Mülheim in Essen ergeben sollten, nachdem die Stadt Mülheim als weiterer Gesellschafter und Grundstückseigentümer dieses bereits vollzogen hat.

Die früher genannten Gründe mit dem Ziel dem Flughafen Essen/Mülheim keine Genehmigung zur Ausweitung zu erteilen und ein Düsenflugverbot einzuführen, haben heute keine Gültigkeit mehr, da...

 

  • der Flughafen Düsseldorf dem Verkehrsaufkommen dieser kleiner Geschäftsdüsenflugzeuge
  • zur Zeit und insbesondere zukünftig nicht gerecht werden kann,
  • die Qualität des Standortes Essen/Mülheim als Geschäftsflughafen für das Ruhrgebiet
  • überhaupt nicht zu überbieten ist,
  • die Lärm- und Emissionsgründe bei den modernen Flugzeugen nicht mehr zutreffen,
  • Betriebsbeschränkungen für besonders umweltfreundliche und leise Flugzeuge sorgen können,
  • Dortmund, Mönchengladbach und Düsseldorf nicht diesen Bedarf des Ruhrgebietes bedienen können,
  • diese Flughäfen ihren Verkehr in den Stau- und Spitzenzeiten des Verkehrs (montags bis freitags)
  • abwickeln, und somit keine Lärmerweiterung bedeuten
  • hochqualifizierter Geschäftsverkehr von großer Bedeutung für Manager und Investoren dieser Region ist,
  • die Geschäftsluftfahrt einen Wachstumsmarkt und Garanten für neue und zukünftige Arbeitsplätze darstellt.

Nun hat das Oberlandesgericht Düsseldorf durch sein Urteil in letzter Instanz den Motorflugbetrieb für den Aero Club Mülheim bis 2034 garantiert. Dieses bedeutet die Nutzung des Flughafens ist garantiert. Ferner wurde der Westdeutschen Luftwerbung (WDL) eine weitere Nutzung bis 2034 zugesichert. Dieses bedeutet zwangsweise die Nutzung des Flughafens bis 2034. Da man sich nun von den Gründen, die zum Beschluss der Aufgabe des Flughafens Essen/Mülheim führten ("wirtschaftlich unbedeutend, dient nur der Sportfliegerei, Zuschussbetrieb, Lärmgründe"), völlig entfernt hat und genau zu diesem Zweck gerichtlich den Flughafens aufrecht erhalten muss, sehen wir eine neue Chance für Essen/Mülheim als Geschäftsflughafen.

Diese Situation fordert uns und die Politiker über die fliegerische Nutzung des Flughafens im Sinne der Forderungen der Wirtschaft, der Standortentwicklung für Mülheim und Essen, der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Infrastrukturelemente als Standortpotential mit Impulsen für den Strukturwandel neu nachzudenken. Hierbei garantiert die Nutzung als Flugplatz die Unzerstörbarkeit der Freifläche und erhält auch in Zukunft die Funktionen Kaltluftentstehungsgebiet, Frischluftschneise und Regenwasserversickerungsfläche.

Die ASU unterstützt den Flughafen in seinem Bestreben, die Region Ruhrgebiet durch seine hervorragende Verkehrsanbindung zu stärken.

 

Die Gründe hierfür sind:

 

  • Erhaltung der Fläche, da wichtige Kaltluftaustauschfläche für den Essener Süden, Mülheim und Teile von Oberhausen
  • Schnelle Erreichbarkeit
  • Kurze Abwicklungszeiten
  • Einrichtung eines GPS stand allone System für den An- und Abflug
  • Entlastung des Flughafens Düsseldorf von Business-Jets
  • Ambulanzflughafen für die Spezialkliniken im Ruhrgebiet
  • Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen
  • Reduzierung der Gesellschafterzuschüsse
  • Wirtschaftsfaktor und Imageträger für die Region
  • Optimierung der vorhandenen Infrastruktur

 

Keinesfalls wollen wir:

 

  • Verschwendung von Steuergeldern wie sie die CDU Essen proklamiert
  • Den kleinen Charterflug (Urlaubsreisen)
  • Den Ausbau des jetzigen Zustandes
  • Den weiteren politisch gewollten, so CDU Essen, Dornröschenschlaf


Unter Berücksichtigung dieser Punkte ist die Stärkung des Standortes für das Ruhrgebiet unverzichtbar. Es kann für die nachfolgenden Generationen nur den einen Weg geben:

Gebt die kleine Düse frei !

Alles andere wäre eine weitere Schwächung des Standortes Ruhrgebiet und nicht verantwortbare Verschwendung von Steuergeldern.

Axel Witte
Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer